Bewerbung Bundestagskandidatur

Liebe Genoss*innen,

liebe Freund*innen,

Nächstes Jahr möchte ich für euch als Bundestagskandidat im Wahlkreis Heidelberg-Weinheim ins Rennen gehen und zusammen mit euch so viele Stimmen wie möglich für die Sozialdemokratie erkämpfen.

Was bekommt ihr mit mir als Kandidaten? Ganz klar: Einen linken Wissenschaftler in der Politik. Dass Faktenkompetenz und eine wissenschaftliche Arbeitsweise Grundlagen guter Politik sind, zeigt sich erneut in der aktuellen Krise und steht in unserem Wahlkreis auch in einer guten Tradition. Ihr bekommt mit mir jemanden, der einen eigenen ideologischen Kompass und Gestaltungswillen mitbringt und der sich nicht scheut, eine klare Haltung zu vertreten. Ich ordne mich dem links-progressiven Teil der SPD zu und zeige das auch offen als Mitglied des Forums Demokratische Linke 21. Trotzdem behalte ich stets ein offenes Ohr und einen aufgeschlossenen Kopf: Mache ich einen Fehler oder kenne ich einen Blickwinkel auf ein Thema (noch) nicht, stehe ich niemals darüber, mich selbst zu korrigieren. Denn: Für mich heißt Sozialdemokrat zu sein nicht, alle Antworten zu kennen, sondern die richtigen Fragen zu stellen.

Als Arbeiterkind-Akademiker verkörpere ich die Bildungsideale der SPD: Nicht Netzwerke und teure Nachhilfe, sondern ein weitgehend kostenfreies und offenes Bildungssystem haben mir ermöglicht, erst das Abitur zu machen, dann in Heidelberg und Durham zu studieren und schließlich in der theoretischen Astrophysik zu promovieren. Ich habe mir sehr viel selbst erkämpfen müssen und während meines gesamten Studiums immer nebenbei gearbeitet: Unter anderem als Verkäufer im Einzelhandel, als Hilfskraft auf Messen für Schülerinnen, als Betreuer von Sprachkursen, als Pizzafahrer, als Uni-Lehrbeauftragter, als selbstständiger IT-Berater und als DJ habe ich mir zwischen 2007 und 2018 meinen Lebensunterhalt verdient. Deshalb weiß ich ganz genau wie es sich anfühlt, seine Miete gerade so bezahlen zu können, nicht zu wissen, ob der Arbeitsvertrag verlängert wird oder zu rätseln, ob die potenzielle Vermieterin dich schon aussortiert, weil du kein regelmäßiges Einkommen hast. Heute bin ich als IT-Technologieberater und Analyst angestellt und beschäftige mich mit der Digitalisierung von Unternehmen, derzeit bei einer großen deutschen Landesbank. Der Sprung von Physik zu IT und Finanzwesen beweist, dass ich kein „Inselmensch“ bin. Innerhalb von wenigen Tagen muss ich mich in meinem derzeitigen Job in hochkomplexe Themengebiete selbstständig einarbeiten können, denn das nächste Projekt kann ja im Bereich Verkehr, der Energiebranche, in der produzierenden Industrie oder ganz woanders liegen. Im Bundestag ist genau diese Kompetenz gefragt.

Mein Kompass richtet sich nach dem Dreiklang unserer Partei: Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität. Genau deshalb kann ich gar nicht anders, als durch und durch Feminist, Antifaschist und Antirassist zu sein. Meine Herzensthemen sind die Digitalisierung, Finanzpolitik sowie Europa- und Außenpolitik. Soziale Gerechtigkeit muss sich aber durch alle Politikfelder ziehen. Von Bildungsgerechtigkeit über internationale Solidarität bis Steuergerechtigkeit ist sie unser roter Faden:

  • Gerade jetzt, während einer Pandemie, ist es Zeit für eine Bürgerversicherung, in die alle nach ihren Möglichkeiten einzahlen, um die Zweiklassengesellschaft im Renten- und Gesundheitssystem zu beenden.
  • Ich setze mich für einen höheren Grenzsteuersatz für höhere Einkommen ein. Große Erbschaften, Vermögen und Kapitalerträge müssen stärker besteuert werden.
  • Der Bund muss deutlich mehr Geld für Bildung und Forschung, Infrastruktur und Wohnraum in die Hand nehmen – gerade jetzt in der Krise.
  • Ein Breitband-Internetzugang muss zur Grundversorgung gehören und die Aufrechterhaltung der Netzneutralität darf nicht infrage gestellt werden.
  • Unsere Zukunft heißt Europa: Sowohl in der Sicherheitspolitik als auch in der Schuldenpolitik müssen wir unseren europäischen Brüdern und Schwestern Solidarität zeigen.
  • Für unsere Umwelt und das Klima muss die Frage erlaubt sein, ob ein Wirtschaftssystem, das einzig und allein auf Wachstum ausgelegt ist, das richtige ist: Kann unser Planet überhaupt mit seinen endlichen Ressourcen ein unendliches Wachstum aushalten?

Wählbar bin ich allemal: Im Mai 2019 konnte ich in der Kommunalwahl sechs Plätze gutmachen und habe viele meiner Stimmen von anderen Listen bekommen. Als langjähriger OV-Vorsitzender von Neuenheim bin ich am Puls der Parteibasis und kenne die Belastungen der ehrenamtlichen Parteiarbeit nur zu gut. Mit der Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden im letzten Jahr und erneut zum Delegierten für den Landesparteitag Anfang dieses Jahres hat mir der Kreisverband Heidelberg bereits großes Vertrauen ausgesprochen; nun bitte ich die Genossinnen aus dem Rhein-Neckar-Kreis dies im September auch zu tun.


Meine lieben Genossinnen und Genossen, ich werde mich nächstes Jahr für euch ins Zeug legen, gemeinsam mit euch um jede einzelne Stimme im Wahlkreis kämpfen und allen zeigen, dass die alte Tante SPD noch einiges zu bieten hat.


Euer